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G E R D s

E L E V E N T Y

H I M M E L S W A N D E R N

Einer Region innewohnendes Europa

Inzwischen erscheinen mir (Gerd) für ein „Europa der Regionen“ zwei Möglichkeiten:

Einerseits meine bereits erwähnte Vorliebe eines Europas mehrerer Regionen, worin sich die jeweilige Region nicht mehr als Nationalstaat, sondern als Teil eines gemeinsamen Europa versteht.
Jene Europa-Region wäre dem
Gebiet nach eine Brücke zwischen meinem örtlichen Lebensraum - welcher z.B. einem Schweizer Kanton oder einem österreichischen politischen Bezirk zur Jahrhundertwende entspricht - und dem größeren Ganzen eines geeinten Europa.

Andererseits ist mir als Österreicher noch eine weitere Möglichkeit gekommen, nämlich die eines „Europa“ in der jeweiligen Region, welche an das vergangene Große Österreich mit rund einem Dutzend Sprachfamilien anknüpft. Hierzu habe ich mir aus dem Kreis einiger Freunde in Bewegung sagen lassen, dass zu jener Zeit Deutschland die Aufgabe der sozialen Frage und Österreich jene der nationalen Frage gehabt hatte … ist doch in Europa Österreich jenes Land mit den meisten Sprachfamilien gewesen.

Heute erscheint mir nur noch die viersprachige Schweiz am ehesten als Land eines innewohnenden Europa … aber so recht zufrieden bin ich damit nicht, weil mir in der Schweiz doch ein nationaler Egoismus zu wohnen scheint. Sieht sich denn die Schweiz als eine Region Europas ? Findet sich in der Schweiz eine Spielart Europas ?

 

Weil sich mir aus dem Nachdenken jene zweite Möglichkeit als eine alternative Vergangenheit darstellt (denn bei der realen ist ja „alles den Bach åbegångan“), bleibt mir auch hier (erst mal ?) nur die Vorliebe für europainnewohnende Regionen, gleich wie schon für ein Europa der Regionen. Aus den Bildern der Vorliebe mögen dann weitere Gedanken kommen und Ideen erwachsen ...

Ich bleibe bei Österreich als bestes Beispiel, da es zudem in Mitteleuropa liegt. Dazu bediene ich mich eines Spaziergang, wie ich dies neulich für die EU und Russland gemacht habe: Darin geschieht das Wunder der Beweglichkeit, woraus Österreich Errungenschaften aus mehreren Ländern Europas aufgreift. Das Aufgreifen von Impulsen aus Europa ist auch damals nichts Neues gewesen - dies hat etwa schon Zar Peter aus Russland gemacht und für eine neue Hauptstadt im Westen des Reiches mit Betonung der Admiralität, angesichts der bisherigen Binnenland-Orientierung, gesorgt.

Für einen Geniestreich der Engländer halte ich ihr Houses of Parliament: das Oberhaus der Adligen und das Unterhaus der aus den Ständen oder aus den Parteien gewählten Repräsentanten des Volkes. Dieses Modell der konstitutionellen Monarchie hält sich bis heute … und man glaubt es kaum, wieviele Monarchien wir heute noch in Europa haben: Schweden, Norwegen, Dänemark, Niederlande, Belgien, Luxemburg, UK, Spanien, Andorra, Lichtenstein, Monaco … für manche wahrscheinlich schon eine bessere Alternative zu osteuropäischen Ländern mit autoritären Präsidenten u.dgl., wie z.B. Russland, Ukraine, Belarus, Polen, Ungarn, usw.

Ebenso genial finde ich die mehrsprachige Schweiz, dessen Recht sogar für die moderne Türkei ein Vorbild gewesen ist. Und bevor sich Deutschland mit oder durch Preußen zu einer Nation verdichtet hat, hat es regionale kleine Reiche gegeben, wie z.B. das Königreich Bayern, oder das Kurfürstentum Hannover, welches ein Jahrhundert lang sogar die Könige von England gestellt hat (protestantische Georg Dynastie).

Wenn man sich da ein wenig umschaut, welche interessante Konstellationen oder Impulse es schon in den vorigen Jahrhunderten in Europa gegeben hat, könnte man meinen, Österreich lebte schon damals hinter dem Mond … fangt in Wien ja auch schon der Osten an, sagen manche ... Doch wie könnte es im Spaziergang anders sein ?

 

Da wären zum einen die Zwei Häuser des Reichrates (Parlament) ein großer Fortschritt für die Monarchie, und zum anderen hätte der Kaiser von Österreich schon nach dem Anschlag eines Ungarn auf ihn, in sich gehen und umdenken können (leider wird dies selbst heute noch als Schwäche angesehen und darum mehren sich die Kriege, wie z.B. zwischen Israel und dem palästinenischem Volk).

Aber lassen wir in unserem Spaziergang das Wunder mal geschehen. Dazu sehen wir auf die beiliegende Karte, woraus mit der Browsernaviagtion zurück zu diesem Artikel verzweigt werden kann.

Das Kaiserreich Österreich ist vor dem Ausgleich mit Ungarn und der daraus folgenden k.u.k. Monarchie, welcher seinen Zerfall nur hinausgezögert hat, wahrlich ein Imperium … mir durchaus ähnlich wie das Britische mit seinen Kolonien, nur eben nicht überseeisch, sondern kontinental wie heute noch z.B. Russland oder China.

 

Den Commonwealth of Nations ist erst 1931 im Statut von Westminster entstanden, doch dies ist mir der nächste geniale Einfall Englands gewesen:

Einerseits können die Königreiche - angefangen mit Ungarn - nach und nach unabhängig werden, und der Kaiser von Österreich ist ihr gemeinsames Staatsoberhaupt … gleich wie heute der König von England in einigen Ländern des Commonwealth, wie z.B. in Kanada, Australien und Neuseeland.

Andererseits erwächst das Kernland Österreich als kleineres Land mit vier bis fünf Sprachfamilien. In der Karte sind das die Gebiete der deutschsprachigen und slowenischen (westlich des Plattensees), sowie der tschechischen, italienischen und mitunter der kroatischen Sprachfamilie auf Istrien, Cres und Mali Losinj.

Gleich wie in der Schweiz gäbe es da vier bis fünf Amtssprachen auf gesamtstaatlicher Ebene und jene Sprachen der einheimischen Bevölkerung des jeweiligen Kronlandes, bzw. des jeweiligen Bezirkes.

Zum Erhalt des Friedens mit Italien gibt es in italienisch- und ladinischsprachigen Gebieten Volksabstimmungen für den Verbleib bei Österreich oder zum Anschluss an Italien.
Das sind die Gebiete um Trento (Trient) und um Triest (Trieste), jene
Stadt am Meer.

Jenes Staaten- und Regionengebilde des Felix Austria mit vier bis fünf Sprachfamilien wäre dann der kulturelle Vorläufer,
oder sogar Vorbild, für ein gemeinsames Europa.

Dieses Bild wäre auch noch für die ungarische, slowakische und für die kroatische Sprachfamilie jenseits Istriens erweiterbar.
Dann wären es
sieben Familien … Jedoch im Osten mitunter eine eigene Enklave, umschlossen von Rumänien und Serbien.

Die anderen Familien reichen in Kulturgebiete eines Südost- und Osteuropa, wo es bereits eines anderen Einfühlens bedarf …
Dies wird mir durch die Art der Grenzen deutlich: Im Westen recht klar und deutlich. Im Osten ein Wegbröckeln in einen Nebel hinein,
da ist mir die Denkweise aus dem Bild nicht mehr stimmig, aber es zeigt mir den Übergang in den christl.-orthodoxen Osten.

Das Königreich Galizien ist durch die erste Teilung Polens entstanden und hat mit Österreich eigentlich nichts zu tun.

Bosnien und Herzegovina, links als BiH angeführt, könnte mit den drei einander ähnlichen Familien ebenso ein Land wie „Felix Austria“ sein,
aber in seiner eigenen Art mit mindestens drei Religionen und zwei Schriftarten. Es wäre zudem eine Übergangsregion in das Südosteuropa.

Soweit mein Spaziergang zur Idee eines in größeren Ländern innewohnenden Europa, worin sich jeweils eine Spielart Europas zeigt, am Beispiel von Österreich und kurz angeführt von Bosnien-Herzegovina.

Bei dieser Gelegenheit sei ein weiterer Spaziergang, welcher vor gut fünf Jahren im Wegweiser Antroposophie veröffentlich worden worden ist, erwähnt. Darin wird auch von einer Vision eines Großen Österreich, in Zusammenhang mit der sozialen Dreigliederung, gesprochen, sowie der Sommer 1917 als Zeitfenster für mögliche - aber tragischerweise verspielte - Wendepunkte im Krieg hervorgehoben.

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