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Schon
beim zunächst Bergauf-Gehen habe ich in
Kärnten, im Wienerwald, oder am Weg von einem
Dorf zu dessen Schloß oder Burg, irgendwie
Moll und Dur gemeinsam erlebt:
Zum
einen meinen Impuls jenen Weg hinauf zu gehen, aber
zum anderen das Bergauf-Gehen selbst. Darin bin ich
weniger aufrecht gestreckt und vielmehr gebeugt,
und es ist mir auch mehr anstrengend als eben zu
gehen. Im Umgehen
mit dieser Anstrengung gelange ich in eine
Stimmung, welche mich bewegt und die ich
bewege.
Ehrlich
(etwas) gebeugt, vergleichbar mit dem Moll in der
Musik: Schwäche zulassend und
darin etwas heranführend kommen-lassen
ich bin da mehr bei mir, schon durch die leichte
Beugung im Gehen eher rund als
gestreckt gerade.
Aber
auch in meinem Wandeln zum Aufsehen und -richten
dann doch ein ebenso werdendes Dur im Aufsteigen,
aber die Steigung des Geländes verlangt doch
wieder ein Moll im runden
Ausholen und Mich-Sammeln
also
atmend im: leicht gebeugt und aufsehend, und wieder
leicht gebeugt und aufsehend
Moll und Dur,
aber im Gesamten eher Moll, weil mir im Rhythmus
und Atem des Gehens jenes Moll in der Länge
wohnt und jenes Dur in der Kürze.
In
der Länge ist die Bewegung im Gehen, in der
Kürze das Aufsehen (Innehalten im Augenblick),
und dann gleich weiter mit der nächsten
Länge mit der ich bergauf gehe.
Die
Stimmung ist pilgerartig
demütig
langsam den Berg hinauf zum Tempel.
Gleich
wie Mose den Berg hinauf gegangen, ja hinauf
gepilgert
sein wird, um die Gebote zu empfangen.
Eigentlich
empfange ich ja schon im Hinaufgehen, aber erst
oben am Berg wird mir das hell, weil ich im
Hinaufgehen aus dem Aufsehen ja gleich wieder in
jenes Moll gelange.
.
Das
Aufsteigende wohnt mir im Dur, welches für
mich aber das zuvor ausholenden Moll
voraussetzt.
Da
bin ich auf den Lauf des L gekommen,
worin am Beginn eine absteigende Zuwendung zur Erde
- gleich dem molligen Herbst im
Jahreskreis - wohnt. Danach kommt das Aufsteigen -
gleich dem einer Flüssigkeit in einer Pflanze,
oder im Jahreskreis das Aufsteigen der Sonne im
Winter - was mich in das Dur führt. Dies
blüht mir dann auf (Frühling) und so
komme ich in das Aufsehen, und im Innehalten im
Augenblick wohnt mir eine Vorfreude in einem
Empfangen, das (mir) dem Sommer entspricht und
bereits (im Empfangen) mollig
wird.
Freilich
kann ich jetzt mal stehenbleiben und Aufatmen im
Pausieren des Pilgerns.
Um
jedoch weiterzukommen, fange ich wieder mit dem
molligen Herbst im L an, und begebe
mich wieder in den Prozess des Pilgerns mit dem
Laut der Verwandelung
Oben
angekommen fällt die Anstrengung weg, da kann
ich wieder aufrechter gehen, und sogleich wird in
mir das Empfangene voll und frei. Der Gipfel ist
der Wendepunkt
und da oben ist ja auch der
Sitz der Götter.
Am
Wendepunkt ist mir das Gipfelkreuz
E
selbst Gipfelkreuz sein
die
Weite und die Möglichkeit des Überblickes
aufgreifen
das Empfangene aus dem molligen
Beraufgehen findet sich jetzt einander zum Ganzen,
etwa gleich wie sich Mose am Berg Sinai die Gebote
als Gesetz zusammen finden,
sich dann (bildlich) in Nieder-Geschriebens auf
Steintafeln verdichten (werden).
Nämlich
im Hinabgehen in das Tal
im Bergab-Gehen
gestreckt und in die Welt durig-ausstrahlend, nach
außen gehend
atmend
- und
deshalb dann wieder nach innen gehend, um dann
wieder neu nach außen gehen zu können
(dies neu zu greifen). Mir ist dies kündend
und frohgemut (fröhlicher Mut)
im
Dur.
Im
Atmen in einer Länge das durige Ausstrahlen,
um die Welt zu grüßen und den Menschen
(im Tale) zu künden, unterstützt durch
das Beschleunigen aus dem Abwärtsgehen (mir
ein R)
doch dann etwas
abbremsen, um mich aufzufangen - denn ich will ja
(gesund und unverletzt) weiter kommen -
in
zwei Kürzen zu mir, um dann wieder zu strahlen
...
Ich
möchte auch nicht ins Rennen kommen, zu viel
auf einmal künden, ins Stolpern kommen und
durch das Zuviel nicht mehr verstanden werden.
Besser: Stückweise künden, wie ich auch
zuvor stückweise empfangen habe. Da bin ich
auf den Laut des (hier ankommenden) D
gekommen.
Für
die Mär - die Kunde - muss jedoch auch der
Boden aufbereitet sein.
Zwar
vermag ich in meinem Bremsen in den zwei
Kürzen mit einem gewissen Gefälle
umzugehen, doch wird es zu steil und ist der Boden
auch noch uneben, erfolgt das erforderliche Achten
auf die Bodenbeschaffenheit zu Lasten des
Kündenden-Strahlenden. Ich kann dann kaum in
die Weite gehen, muss nahe bei mir bleiben, um
nicht hinzufallen. Da bin ich zu sehr damit
beschäftigt das Fallen abzumildern, um mein
Gleichgewicht zu wahren.
Ein
Tempelberg könnte denmach so aussehen:
Durchaus steil in Serpentinen hinauf, oben der
Tempel und dann nach unten eine geradlinige Rampe,
eben und nicht zu steil.
Dann komme ich mit den zwei Kürzen zum
Innehalten, Ausholen und neu Greifen aus, und ich
vermag dann auch wieder kündend in die Weite
zu gehen.
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